Am Samstag, den 30.Juni 2001 fahren wir in aller Herrgottsfrüh nach Vent.Gegen 13.00 Uhr laufen wir von dort über die Martin - Busch - Hütte zur Similaunhütte auf 3.019m. Es ist recht heiß und wir kommen ganz schön ins Schwitzen. An meinen Füßen bilden sich in den schönen Schalenschuhen die ersten Blasen. Als wir gegen 18.00 Uhr die Similaunhütte erreichen, fängt es an und stürmt, regnet und gewittert.
Gegen 7.00 Uhr in der Früh machen wir uns auf den Weg zum Similaun. Das Wetter ist noch recht stürmisch, aber es regnet oder schneit nicht mehr.
Die Schneeverhältnisse sind ganz gut, so dass wir zügig vorwärts kommen. Auf den Gipfel verweilen wir nicht lange, da es mächtig weht. Die Wolken werden immer einmal wieder auseinandergerissen, ziehen sich aber ebenso schnell wieder zusammen. Insgesamt ist das ein eindrucksvolles Schauspiel.
Wir steigen bis zur Martin - Busch - Hütte ab und übernachten, dort ehe wir am Montag nach Vent absteigen und auf den Rest der Truppe warten.
Das Wetter hat sich wieder gebessert. Es ist sonnig und sehr warm. Gegen Mittag treffen Dorothé, Daniel und Klaus ein.Wir begeben uns auf den Weg zur Bella Vista auf 2.842m. Der Weg dehnt sich ewig. Für die Füße, die in den Steigeisenfesten stecken, wieder ein Hochgenuss. Es liegt bis weit unter die Bella Vista noch Schee.
Endlich auf der Hütte angekommen wird uns noch eine hervorragende Ministrone serviert und kalte Platten, die wir in Ermangelung des rechten Hungers nicht schaffen. Den Getränken wird begeisterter zugesprochen.
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zur Fineilspitze 3.516m. Da wir uns recht früh auf den Weg machen ist alles noch schön fest und es läßt sich gut mit den Steigeisen laufen.
Der Aufstieg ist teilweise recht steil. Der Gipfelgrad ist verschneit und überwächtet. Wir erreichen das Gipfelkreuz und genießen die herrliche Aussicht.
Wir steigen über den NO-Grad ab und suchen uns dann einen "Weg" zurück zur Bella Vista. Mittlerweile ist es recht heiß. Blasen an den Füßen von Dorothé und Bärbel machen eine Splittung der Tourenplanung für den folgenden Tag notwendig. Peter und Daniel steigen zur Weißkugel 3.739m und laufen dann zum Brandenburger Haus. Dorothé, Klaus und Bärbel laufen zur Vernagt Hütte 2.755m.
Es ist immer noch warm aber es ziehen Wolken auf. Die Weißkugel ist ab und an in Wolken gehüllt. Am Hochjoch Hospiz 2.423m legen wir eine kurze Bierpause ein. Als die Vernagthütte ins Blickfeld tritt, fängt es an zu regnen. Als wir die Hütte erreichen, hat es schon wieder aufgehört. Auf der Hütte treffen wir 2 Österreicher, die im Besitz eines Seiles sind. Wir beschließen am nächsten Tag gemeinsam zum Fluchtkogel aufzusteigen, wo wir Peter und Daniel mit unserm Seil treffen müßten.
Der Tag ist wieder recht heiß. Beim Aufstieg kommen wir ganz schön ins Schwitzen.
Tatsächlich treffen wir auf dem Gipfel des Fluchtkogel (3.500m) Peter und Daniel, die vom Brandenburger Haus kommen.
Nach dem wenig komplizierten Auf- und Abstieg teilen sich die Seilschaften neu auf. Während die Österreicher noch bis nach Vent wollen, haben wir nur den wesentlich kürzeren Weg, zurück zur Vernagthütte vor uns.
Von der holländischen Gruppe folgen nur zwei dem Lockruf der Wildspitze. Wir bilden so 2 Seilschaften; die beiden Holländer und Peter bilden die eine Dorothé, Bärbel, Daniel und Klaus die andere. Gegen 3.00 Uhr frühstücken wir und los gehts.
Anfangs laufen wir mit Stirnlampen und schlängeln uns wie eine kleine Glühwürmchenkette langsam höher.
Auf einem Schneefeld unter dem felsigen Gipfelaufbau queren wir bis wir genau unter dem Gipfelkreuz stehen. Die letzten 20 Höhenmeter sind eine 45 Grad steile Eisrinne. Dann stehen wir auf dem höchsten Gipfel Tirols - der 3772m hohen Wildspitze. Wir gehen auf der anderen Seite wieder nach unten und zurück zu unseren Rucksäcken. Beim Abstieg zur Breslauer Hütte versinken wir am steilen Mitterkarjoch bis über die Knie im mittlerweile ziemlich weich gewordenem Schnee.