Home
Huascaran 2003

Am Sonntag, den 20.07.2003 startet unser Flugzeug nach Lima. (zuerst mit dem Cityhopper nach Amsterdam) Leider ist unser Gepäck nicht mitgeflogen. Wir fahren gleich am nächsten Tag nach Huaraz, zunächst eben ohne Seesäcke. Die Fahrt geht entlang der Küstenstraße und biegt dann in die Cordillera Negra ein. Von da an ist es interessant. Auf 4100m erreichen wir den Conacocha - Pass. Die erste Sicht auf die Berge der Cordillere Blanca und den Huascaran.

Conacocha

Die Cordillera Blanca

Huascaran von Conacocha

Zum erstem mal sehen wir den Eisriesen Huascaran 6.768m

Nachdem wir unsere Zimmer im Hotel Pyramide bezogen haben besuchen wir eine kleine Gaststätte. Als landestypische Spezialität gibt es Guy - Meerschweinchen.

Guy

Joe beim Verzehr von Guy

22.07.03

Am Morgen ist tatsächlich unser Gepäck eingetroffen. Wir fahren ein Stück mit dem Kleinbus und unternehmen eine Akklimatisierungswanderung zu den Ruinen von Wilkawein und auf einen kleinen Hügel, der sich unweit der kleinen Anlage erhebt. Huaraz ist durch das schreckliche Erdbeben 1970 und die Eis - und Schlammmassen, die vom Huascaran ins Tal stürzten fast vollständig zerstört worden. Von kolonialem Flair der Stadt ist somit leider nichts mehr zu spüren. Alles musste erst wieder aufgebaut werden. Die Umgebung mit den Schneebergen ist aber sehr beeindruckend.

Blick auf den Vallunaraju mit seinem Doppelgipfel 5.686m

 

23.07.03

Wir fahren ins Ishinca-Tal. Unsere Seesäcke tragen Esel, so dass jeder nur seinen Rucksack tragen muss. Der Weg zum Basislager führt durch einen wunderschönen Märchenwald. Durch eigenartig geformte, mit Moosen bewachsene Bäume, daneben das ständige Murmeln eines Bächleins, glaubt man Zwergen und Elfen begegnen zu müssen.

Mittagessen im Märchenwald

Das Basislager auf 4.300m

Im Ishinca-Tal sind recht viele Leute unterwegs. Es stehen etliche bunte Zelte. Der Tocllaraju 6.034m (links hinter der Moräne), der Urus 5.495m, der Ocshapalca 5.888m und der Ranrapalca 6.162m rahmen das Basislager ein. Ishinca (vom Basislager aus nicht zu sehen) und Urus sind unsere Ziele.

Der Tocllaraju (links in der Bergkette)

Am 25.07.03 geht es los zum Ishinca. 2.00 Uhr ist Weckzeit. Bis zum Gletscher laufen wir etwa 4 Stunden. Das Wetter ist gut aber wir sind noch nicht besonders akklimatisiert. Als wir anseilen färbt die Sonne die Berge rot. Gleich zu Beginn gibt es etliche Spalten. Durch Eisbrüche mit bizarren Eisformationen und riesigen Eiszapfen geht es zum Gipfel, den wir gegen 10.30 Uhr erreichen. Wir überschreiten den Gipfel. Der Abstieg bis zur Moräne ist einfach, aber dann dehnt sich der Weg bis zum Basislager noch ewig. 15.00 Uhr erreichen wir das Basislager.

 

Der Aufstieg zum Ishinca



Rechts hinten der Gipfel

 

Durch Eisbrüche

 

Auf dem Gipfel des Ishinca

26.07.03

Gleich für den nächsten Tag ist der Aufstieg zum Urus geplant.(5.495m) 4:00 Uhr wecken, 5:00 Uhr geht es los. Der Anstieg auf der Moräne ist von Anfang an recht steil. Das Gehen fällt aber leichter als am Vortag. Als wir am Gletscher anseilen ist die Gruppe auf die Hälfte zusammengeschrumpft. Das Wetter ist nicht so ganz gut. Es fallen ein paar Flocken und der Himmel ist zeitweise wolkenverhangen.Auch am Gletscher bleibt es steil. Unterm Gipfelaufbau legen wei die Steigeisen ab, da das letzte Stück über Steinplatten schneefrei und zum Klettern ist. 11:00 Uhr stehen wir auf dem Gipfel. Wir sind nur zu Dritt, die andere Seilschaft (4 Personen) sind schon im Abstieg. Das Wetter hat sich gebessert und die Aussicht vom Gipfel ist gut. Auf dem Gletscher gehen wir im Abstieg denselben Weg zurück. Danach über verblocktes Gelände ziemlich mühselig zurück zum Basislager.Ein Küchenjunge wartet unterwegs mit Tee auf uns.

Unter dem Gipfel des Urus

unterm Gipfel des Urus

Bärbel auf dem Gipfel des Urus

Klaus auf dem Gipfel des Urus

Auf dem Gipfel

 

Urus 5.495m (Gipfel rechts)

Der Weg auf den Urus war zwar ständig steil aber nicht so lange wie zum Ishinca. Als Eingehtour daher vielleicht besser geeignet. Da wir heute die Kraftreserven nicht sehr strapazieren mussten, gehen wir mit Roger und dem Küchenjungen noch ein paar Bierchen trinken.

27.07.03

Eigentlich sollte 7:00 Uhr wecken sein, leider wird es schon 6:00 Uhr. Nachdem alles verpackt und ein Großteil des Gepäcks auf die Esel verladen ist, machen wir uns an den Abstieg durch das schöne Ishinca-Tal.

Am Eingang zum Märchenwald stehen steinerne Wächter

28.07.03

10:00 Uhr ist Abfahrt zum Basislager des Vallunaraju 5.686m. Unser Basislager liegt auf 4.250m. Mittlerweile sind wir einigermaßen akklimatisiert. Das Basislager haben wir am Vallunaraju ganz für uns allein. Weit und breit keine Menschenseele. Der Zeltplatz liegt wildromantisch zu Füßen von Ranrapalca und Ocshapalca. Der Doppelgipfel des Vallunaraju ist nicht zu sehen. Um uns besser zu akklimatisieren laufen wir noch ein Stück in Richtung Ocshapalca bis auf ca. 4.600m.

Unser Zeltplatz rechts Ranrapalca Links Ocshapalca

Ranrapalca und links Ocshapalca

 

Das Hochlager am Vallunaraju

 

Ranrapalca im Abendlicht

Am 29.07.03 steigen wir auf ins Hochlager. Das Hochlager wird auf der Moräne in ca. 4.800 m Höhe errichtet. Der Aufstieg führt uns zuerst über Wiesen mit einer kleinen Felskletterstelle und danach über Blockgelände. Gut zu gehen. Essen gibt es jetzt immer an einem kleinen Gletscherwässerchen. Es ist wie immer gut und reichlich.

30.07.03 Nach einem kurzen Frühstück geht es zunächst wieder über Blockgelände (ca. 1/2 Std.). Wir haben sehr gutes Wetter, kaum Wind und gute Sicht. Als es dämmert sehen wir den gigantischen Schatten, den der Huascaran auf die Cordillera Negra wirft. Der höhere Südgipfel erstrahlt im ersten Morgenlicht.

Sicht zum Huascaran unserem nächsten Ziel

Wir erreichen den Sattel zwischen Nord-und Südgipfel. Im Hintergund der niedrigere Südgipfel. Nach einem Steilaufschwung geht es etwas verhaltener zum Gipfel.

Der letzte Anstieg vorm Gipfel - Geschafft - auf dem Nordgipfel des Vallunaraju

Im Hintergrund der Huascaran

Der Abstieg über Spalten und Wächten verlangt mehr Konzentration als der Aufstieg.

Nachdem es zunächst recht allmählich nach oben geht, wird es im Gipfelbereich anspruchsvoller. Es sind z. T. 50-60 Grad Anstiege, Spalten und Wächten zu überwinden. Das Wetter ist allerdings ausnehmend freundlich. Sonnig, gute Sicht, wenig Wind, nicht zu kalt ca.- 15 Grad. Im Abstieg über den Gletscher wird es dann recht warm. Wir steigen bis ins Basislager und fahren am nächsten Morgen zurück nach Huaraz.

Am Freiteg, den 01.08.03 fahren wir nach Moschi, dem Ausgangspunkt für die Besteigung des Huascaran. Bis zum Basislager geht es uns gut, den ein Großteil des Gepäcks tragen Esel. Kurz vor dem Basislager durchquert man noch ein Stück schönes Waldgelände, dass man in der Höhe nicht mehr erwartet hätte. Das Basislager liegt auf 4.200m Höhe. Hier wird das Gemeinschaftszelt nochmal aufgebaut und bleibt bis zu unserer Rückkehr bewacht stehen.

Im Basislager

Abendstimmung

Es wird beschlossen wegen der besseren Akklimatisierung noch ein Zwischenlager auf der Moräne einzuschieben. Ab Basislager trägt jeder seine Sachen selbst. Freundlicherweise wollen die Porter unsere Zelte tragen. Wir nehmen das Angebot an. Das Steigen über die zum Teil steilen Platten macht uns Spaß nur der schwere Rucksack drückt ab und zu. Bis zum Moränenlager ist es allerdings nicht weit, sodass der Ballast schon nach ca. 2-3 Stunden wieder abgeladen werden kann. Im Moränenlager erleben wir einen herrlichen Sonnenuntergang.

 

Im Moränenlager

Auf den Weg ins 1. Hochlager

Blick zum Lager

Blick auf die Cordillera Negra bei Sonnenuntergang

03.08.03 Aufstieg ins erste Hochlager. Bis zum Gletscher leicht. Gleich am Anfang ist der Gletscher etwas zerklüftet und das Eis recht hart. Bis zum Hochlager ist das Ganze dann lediglich eine Konditionsfrage. Es geht ohne Schwierigkeiten bis zum Hochlager. Dort fängt das "Spaltengelände" an. Hinter den Zelten, neben den Zelten überall gibt es Spalten und man muss den Weg zur Toilette sorgfältig auswählen.

Aud dem Weg ins Hochlager

1.Hochlager

Durch die Garganta ins 2. Hochlager

Home

04.08.03 Der Aufstieg ins 2. Hochlager ist anspruchsvoll. Viele Eisbrüche, über Spalten und Schneebrücken. Gegen Mittag wird der Schnee weich und die Tritte sind schwer zu finden, da viel ausgebrochen ist. Es ist zu empfehlen sehr früh loszugehen.

Das 2. Hochlager auf dem Sattel zwischen Nord- und Südgipfel in ca. 6000m Höhe

05.08.03 Gipfeltag

Der Nordgipfel im ersten Morgenlicht

1:00 Uhr ist wecken. Es ist nur -15 Grad und gutes Wetter, mäßig windig. Der Weg ist ähnlich wie am Vortag. Konzentration über Spalten und Schneebrücken wichtig. Manche Stellen ca. 50m 60 Grad. Vor dem Gipfel wird es flach und technisch einfach. Die Temperatur ist auf -20 Grad gesunken und es bläst ein heftiger eiskalter Wind. Trotz Daunenjacke und saudicken Handschuhe frieren wir auf dem Gipfel.

Auf dem Gipfel des Huascaran

Blick vom Gipfel

Wegen der Kälte machen wir uns nach ca. 15 Minuten an den Abstieg. Gegen Mittag erreichen wir das 2. Hochlager und übernachten nochmals dort.

Am nächsten Morgen steigen wir dann bis ins Basislager ab. Das Wetter bleibt weiter gut. Wir laufen gegen 6:00 Uhr los, so dass Schnee und Eis noch fest sind. Unterwegs nehmen wir uns diesmal mehr Zeit zum genießen. Es ist ein herrlicher Anblick als die Sonne den Gipfel im Licht erstrahlen läßt.

Wieder durch die Garganta

Sonnenaufgang über der Cordillera Negra

Spaltenquerung

 

Der Südgipfel im ersten Sonnenlicht

Faszination im Licht - Huascaran Nord

Frühstück auf der Moräne

Wieder im Tal

Nord- und Südgipfel des Huascaran

 Home