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Bevor wir im Sommer 2000 zum Mont Blanc fahren, wollen wir uns noch etwas akklimatisieren. Kurt John aus Elxleben ist wieder mit dabei, der auch schon mit in Tibet, auf dem Kilimanjaro und dem Großglockner war. Volker Sesselmann, Saxophonist unserer Straßenjazzband "Bruch Blech Bräzel Big Bier Bichlers", ist auch mit dabei. Er fährt dann mit unserem Sohn Otto wieder zurück, wenn wir den Mont Blanc angreifen wollen. Die Dolomiten, schon immer ein schönes Reiseziel für uns, liegen auf dem Weg. Oft sind wir schon im Rosengarten gewandert und geklettert. Der Santner-Klettersteig, der Rotwandklettersteig und der sehr schöne Masare-Klettersteig, bei dem wir mit dem damals erst 10-jährigen Otto in ein Schneegestöber mitten in der Wand gekommen sind, stehen auf unserer Begehungsliste. Niemals war Zeit übriggeblieben einmal den Latemar zu besuchen. Das sollte diesmal ganz am Anfang geschehen. Wir fuhren also nach Südtirol und stiegen abends noch zum Rifugio "Torre de Pisa" auf und übernachteten dort. Am nächsten Tag gingen wir einsam bei nicht allzu gutem Wetter los. Der Latemar-Klettersteig war unser Ziel.

Am Einstieg des Sentiero attrezzato "Campanili del Latemar"


Wir sind nicht sicher, ob wir den Klettersteig machen sollen, weil dunkle Wolken aufziehen. Wir warten erst einmal, wie sich das Wetter entwickelt und genießen die Aussicht auf den Rosengarten.

Dunkle Wolke ziehen hinter Kurt auf


Das Wetter wird schlechter. Es fängt an zu regnen und wir gehen zurück, bis zur Biwakschachtel, die eigentlich eine recht komfortable Hütte ist (früher die einzige im Latemar). Wir warten hier den stärksten Regen ab und gehen wieder zurück zur "Torre de Pisa". Wir trinken noch ein Bier in dieser wirklich sehr schönen Hütte. Im Gastraum hängt ein Bild von Reinhold Messner, Hans Kammerlander und Freunden, die auch hier waren. Natürlich müssen wir das gleiche Motiv, diesmal mit uns, fotografieren.

Vor der "Torre de Pisa" lassen wir uns genau so, wie Messner und Kammerlander fotografieren


Weil es nicht so aussieht, als würde das Wetter in nächster Zeit besser, fahren wir in Richtung Etschtal, in der Hoffnung, dass es hier an der Weinstraße schöner ist. Und tatsächlich, es wird besser. Wir lassen uns in Margreid in einer recht günstigen und schönen Pension nieder.

Der Fennberg-Klettersteig, hier ganz in der Nähe ist unser Ziel. Das Wetter ist sonnig und warm (fast zu warm). Schritt für Schritt geht es an fast senkrechten Wänden mit Leitern, Klammern und Seilen gut gesichert nach oben.

Langsam geht es an fast senkrechten Wänden nach oben


Volker Sesselmann mit Bauhelm - sicher und warm


In ziemlich luftiger Umgebung überwindet Klaus Greiner die letzten Meter an einer Leiter


Es ist sehr warm. Zwischen den Kletterstellen ist, vor allem zuletzt, Gehgelände (in der Hitze trotzdem nichts zum Ausruhen). Wir freuen uns aber trotzdem über diesen sehr abwechslungsreichen und schönen Klettersteig (sehr zu empfehlen). Er endet oben auf über 1100 m (von 300 m am Start) in einem Waldweg der zu einer schönen Hütte führt, wo wir uns mehrere Bier verdient haben. Wir lassen uns vom Taxi abholen (der Rückweg soll nicht sonderlich schön sein, und führt auch nicht direkt zum Start zurück - Straßenlatschen).

Unsere Fahrt geht weiter zur Brenta, wo wir noch 2 Tage verbringen wollen. Das Wetter ist anhaltend schön. Wir fahren mit der Seilbahn nach oben und machen einen leichten Klettersteig (Sentiero Vidi). Abends kommen wir an der Graffer-Hütte an und müssen erfahren, dass kein Übernachtungsplatz mehr frei ist.

Volker Sesselmann und Otto Greiner am Einstieg des "Sentiero Vidi"


Die 1 1/2 Stunden entfernte Tuckett-Hütte hat aber noch Plätze. Wir gehen einen herrlichen Weg, der besonders in der Abendsonne fantastische Aussichten offenbart. Pünktlich zum Sonnenuntergang kommen wir an der Tuckett-Hütte an.

Herrlich ist der Weg zwischen Graffer- und Tuckett-Hütte kurz vor Sonnenuntergang


Ärgerlich ist nur, dass wir die Wechselfilme vergessen haben, so dass wir nur Videoaufnahmen machen können, weswegen hier auch keine Bilder mehr kommen.

Am nächsten Tag, gehen wir den "Sentiero Benini" Klettersteig zurück zur Seilbahn am Groste-Pass. Der Steig ist schön, aber sehr überlaufen, vor allem weil wir in die "falsche" Richtung gehen ist viel Gegenverkehr.

Mit der Seilbahn geht es nach unten. Wir verabschieden uns von Volker und Otto, die wieder nach Hause fahren. Wir (Bärbel, Kurt und Klaus) fahren weiter in Richtung Chamonix, wo wir uns zur Mont Blanc Besteigung in 3 Tagen treffen. Vorher wollen wir uns noch auf der italienischen Seite des Matterhorn akklimatisieren.


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